Ein transparentes Solardach. Perfekt für grünen Wasserstoff

Ein besonderes Projekt, das transparente Solardach, stand auf der Tagesordnung des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) der Stadt Fehmarn, das am gestrigen Mittwochabend, dem 26. Oktober 2022, in der Inselschule tagte. Anfang 2020/21 war die Idee im KiJuPa aufgekommen, jetzt nimmt sie langsam Gestalt an.

transparent Solar roof for bycicles
Solardach mit transparenten PV, perfekt geeignet für Wasserstoff, denn das Haus verbraucht an dieser Stelle nicht immer den ganzen Solarstrom.

Kai Schumacher präsentierte den aktuellen Sachstand in Bezug auf Kosten und Wirtschaftlichkeit einer förderfähigen Überdachung der Fahrrad-Abstellanlage durch das von der Verwaltung beauftragte Büro des Architekten Kurt Schumacher, der in Zusammenarbeit mit „Green Energy Scout“ die Vorplanungen durchgeführt hat. Diese soll mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden.

„Der Grundsatz ist, dafür zu sorgen, dass das Fahrradfahren auf Fehmarn etwas attraktiver wird“, führte Kai Schumacher in die Thematik ein, hierfür kann es Fördermittel des Landes Schleswig-Holstein geben. Der Standort der Fahrrad-Abstellanlage soll an der Inselschule sein. „Von der Idee bis zur Umsetzung vergehen schon einmal Jahre. Vielleicht schaffen wir es, dass wir 2023 das gesamte Konzept umgesetzt bekommen“, verlieh Kai Schumacher seiner Hoffnung Ausdruck. Doch zunächst ist noch die politische Entscheidung erforderlich.

Viele Einflussfaktoren bestimmen die Planungen: Der bisherige Bestand und die vorhandenen Bäume, sowie der Standort, Dachneigung, Kosten und Nutzen, Material und Verfügbarkeit, Gesetze und Vorgaben. Auch die Frage, wie Vandalismus möglichst vermieden werden kann, spielt eine Rolle. Zehn Varianten wurden untersucht, zwei wurden letztlich gegenübergestellt.

Die vom Büro ausgearbeitete Vorzugsvariante umfasst 522 Quadratmeter und weist einen Ertrag von 84.779 Kilowattstunden im Jahr auf. Die Effizienz liegt bei 162,41 Kilowattstunden pro Quadratmeter. 447 Module werden benötigt. Die Berechnung ergibt 72,82 Kilowatt-Peak.

Auf den ersten Blick seien in Reihe, flach geneigte gleichförmige Dächer die günstigste Variante, führte Kai Schumacher aus, aber: „Die nach Süden ausgerichteten Soladach-Flächen bieten über das Jahr gesehen die höhere Effektivität und Leistung.“ Außerdem sprach er die Empfehlung für eine fünfzehn Grad Dachneigung aus. „Direkteinspeisung lohnt sich für Photovoltaikanlagen heutzutage nicht immer“, begründete er: „Wir haben das gesamte Schulareal – die Sportplatzanlage mit Flutlicht, Großsporthalle und Schulgebäude – untersucht, damit wir sehen, wie groß eventuell die Speicher werden, wenn wir die Anlagen selbst nutzen wollen. Daraus ergibt sich diese Variante mit niedrigem Flächen-Kosten-Faktor und hoher Effizienz.“  Die Vorzugsvariante hat drei gleich große Dachflächen und runde Stützen, die teilweise leicht gekippt sind. Diese weisen einen Achsabstand von sechs Metern auf, der sich daraus ergibt, dass vorhandene Fahrradständer und im Boden verlegte Leitungen berücksichtigt werden müssen. „Obwohl die Überdachung dort ist, ist es doch noch eine großzügige Anlage, man fühlt sich nicht beengt. Man kann sich nicht verstecken“, erläuterte Kai Schumacher. Letzteres sei insbesondere der Schulleitung wichtig.

Unter Berücksichtigung des Standortes Schule und des Klimanotstands, der auf der Insel Fehmarn ausgerufen wurde, soll durch die gekippten Säulen sowohl die Leichtigkeit der Jugend, als auch die problematische Situation in Sachen Klimawandel stilisiert werden. „Wir sind am Standort Schule und können auch architektonisch ein bisschen spielerisch darauf hinweisen, dass man sagt: Wir sind gerade vielleicht an einem Punkt, wo etwas in die richtige oder die falsche Richtung kippt. Ich denke, dass wir uns das erlauben dürfen, weil es das erste Projekt in dieser Richtung zum Thema Klimanotstand ist, was wir hier realisieren wollen“, ergänzte Kai Schumacher. „Das hat ein gewisses Maß an Leichtigkeit.“

Zeitungsartikel Fehmarn

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